Zusammenarbeit Lenze & INOSOFT

Dr. Julia J. Jürgens, Software-Entwicklerin bei Lenze, und Stefan Niermann, Vertriebsleiter INOSOFT, sprechen im Video über gemeinsame Projekte und die sehr erfolgreiche, langjährige Zusammenarbeit.

Bereits vor 15 Jahren fiel der Startschuss für eine Zusammenarbeit im Bereich kombinierter Automatisierungsgeräte mit SPS und Visualisierung. Lenze setzte für die Bedienoberfläche dieser Geräte (unter Windows CE) VisiWinNET Smart in einer speziell angepassten OEM-Lösung ein.

Auch in den folgenden Jahren kooperierten beide Unternehmen miteinander, sodass auch die neueste Visualisierungslösung von Lenze auf VisiWin basiert. Der Lenze EASY UI Designer ist ein Tool zum Projektieren von Web-Visualisierungen und ist eingebunden in die Lenze-Engineering-Landschaft.

Die Neuentwicklung unseres VisiWin Laufzeitsystems ist nicht nur noch leistungfähiger und flexibler, sondern zudem auch noch plattformunabhängig, z. B. auf Linux, als Docker-Container oder über die Integration einzelner Komponenten in eine Firmware wie bei Lenze.

Produkt des Jahres 2022 auf Basis von VisiWin

Screenshot aus Video Preisverleihung Produkt des Jahres 2022 Lenze EASY UI

Der Lenze EASY UI Designer erlangte den ersten Platz in der Kategorie Bedienen und Beobachten bei der Wahl zum Produkt des Jahres der Computer & Automation!

Hier gelangen Sie zum Video der Preisverleihung

Webbasierte Visualisierung vereinfacht Verkehrsabsicherung

Alle Hütchen unter Kontrolle

Das voll automatisierte Leitkegel-Management-System X-Cone setzt auf ein webbasiertes HMI.

Für sein vollautomatisches Leitkegel-Management-System setzt Buchhaus auf Antriebstechnik von Lenze und einen Controller, der sein HMI (Human Machine Interface) gleich mitbringt. Die Software von Visualisierungsspezialist Inosoft ist plattform- und geräteunabhängig, lässt sich ohne Programmierkenntnisse parametrieren und intuitiv nutzen. Anwender sowie Technikpartner profitieren von mehr Flexibilität und schnelleren Prozessen.

Jeder kennt sie – die rot-weißen Hütchen, die auf der Straße die Baustellen vom fließenden Verkehr trennen. Autofahrer sind in der Regel wenig erfreut, wenn sie die sogenannten Leitkegel erblicken. Denn meistens bedeuten sie, dass der Verkehr eben nicht mehr fließt, sondern steht. Doch die Hütchen sind extrem wichtig für die Sicherheit. Sie schützen sowohl die Arbeiter auf der Baustelle als auch die übrigen Verkehrsteilnehmer vor Unfällen.

Es hat daher oberste Priorität, dass sie an der richtigen Stelle und im passenden Abstand abgesetzt werden. Traditionell übernimmt diese Tätigkeit ein Team aus Arbeitern von einem Lkw aus, was personalintensiv ist und lebensgefährlich für die Betroffenen sein kann. Diese Funktion lässt sich jedoch automatisieren. Das Unternehmen Buchhaus aus Krottendorf, Österreich, ist Spezialist für verkehrstechnische Absicherungssysteme und hat mit X-Cone ein vollautomatisches Leitkegel-Management-System entwickelt, das auf der Ladefläche eines Transporters installiert wird.

Die Bedienung ist intuitiv, der Fahrer kann z. B. eingeben, auf welcher Seite die Kegel abgesetzt bzw. eingesammelt werden sollen, drei Distanzen voreinstellen und hat die Möglichkeit zum Sofortabwurf. Kamerabilder unterstützen den Bediener bei der Überwachung des Vorgangs.

Prinzipiell bedient der Fahrer des mit Hütchen beladenen Fahrzeugs X-Cone über einen in der Fahrerkabine installierten Touchscreen. Über diesen kann er den Abstand der Leitkegel frei wählen. Danach übernimmt dann X-Cone selbstständig sowohl das Aufstellen und als auch das Einsammeln der Kegel.

Als Partner für die Steuerungs- und Antriebstechnik sowie die Visualisierungssoftware hatte sich Buchhaus von Beginn an den Automatisierungsspezialisten Lenze ins Boot geholt. Das Ergebnis: X-Cone ist effizient, gewährleistet eine sichere Platzierung der Kegel und ist bereits international erfolgreich am Markt.

Die Vorteile neuester Technik nutzen

Im vergangenen Jahr entschloss sich Buchhaus, das System weiterzuentwickeln. Ziel war es, X-Cone moderner zu gestalten und damit noch genauer sowie schneller zu machen.

Anstoß für die Weiterentwicklung gaben die neuen Servo-Umrichter i950 von Lenze, die nur noch ein Kabel hin zum Motor benötigen und mit 230V Wechselspannung betrieben werden. Mit der One-Cable-Technology (OCT) werden die Servo-Motoren und Drehgeber über eine gemeinsame Leitung angetrieben – das spart Platz und Kosten. Mit dem c520 Motion Controller stand gleichzeitig eine neue Generation von Steuerungen zur Verfügung. Das Besondere: Der Controller bringt sein HMI bereits mit. Auf dem c520 sitzt neben der SPS gleichzeitig die FAST UI Runtime für die webbasierte Maschinenvisualisierung, womit zusätzliche Hardware entfällt.

Dank VisiWin 7 unterstützt EASY UI Designer Responsive Design, wobei sich unterschiedliche Ansichten schon während der Parametrierung beziehungsweise Programmierung mithilfe des grafischen Editors simulieren lassen.

Die Visualisierung wird mithilfe des EASY UI Designers umgesetzt, der zu Lenzes Portfolio an EASY Engineering Tools gehört. Die FAST UI Runtime und der EASY UI Designer basieren auf der Prozessvisualisierungssoftware VisiWin 7 von Inosoft, die sich unter anderem durch ihre Offenheit und ein auf Standards basierendes Umfeld auszeichnet. Aufgrund der OEM-Fähigkeit von VisiWin 7 konnte Lenze die Visualisierungssoftware problemlos an das eigene Umfeld und die individuellen Anforderungen anpassen.

VisiWin 7 bietet den Vorteil, dass sich mit dem Web UI (User Interface) auch browserbasierte HMI-Lösungen für mobile Geräte schnell und einfach realisieren lassen. Das heißt: Auf dem Endgerät muss keine Software installiert werden. Dank HTML5-Technologie lassen sich Bedienoberflächen auf jedem beliebigen Browser anzeigen. Die Webfähigkeit reduziert den Aufwand für den Roll-Out neuer Versionen sowie für die Wartung des Tools. Außerdem bringt sie dem Anwender Unabhängigkeit bei der Nutzung des Endgeräts. Er kann sein System nun über beliebige mobile Geräte wie Smartphone oder Tablet steuern.

„Die webbasierte Visualisierung mithilfe des EASY UI Designers war der Knackpunkt“, berichtet Johann Vollnhofer, Applikationsingenieur bei Lenze. „Sie hatte einen großen Anteil daran, dass sich Buchhaus letztlich für das Gesamtkonzept entschied – also neben den Servo-Umrichtern i950 auch die neue Steuerung c520 und das v450 Web Panel einzusetzen.“

Einfaches Teachen per Tablet

Die Möglichkeit, per Tablet auf das System zuzugreifen, war für Buchhaus attraktiv. Im Arbeitsalltag wird X-Cone zwar über das industrietaugliche, multitouchfähige v450 Web Panel gesteuert, das im Fahrerhaus verbaut ist. Für das sogenannte „Teachen“ des Systems bei Inbetriebnahme und Einrichtung der Kegelanordnung auf dem Lkw ist aber die mobile Funktion äußerst hilfreich. Der Anwender hat so die Möglichkeit, mithilfe eines Tablets direkt in Sichtkontakt zum automatischen Leitkegel-Management-System zu stehen und zum Beispiel die Achspositionen zu justieren. Zusätzlich ermöglicht die webbasierte Software eine vereinfachte Wartung per Fernzugang.

Doch VisiWin 7 bietet noch weitere Vorteile. Dazu gehört die Plattformunabhängigkeit. Das heißt, aufseiten des Servers ist die Software auf verschiedenen Betriebssystemen lauffähig, im Fall von Buchhaus auf dem Linux-Betriebssystem des c520. Und clientseitig – hinsichtlich des Frontends – unterstützt sie ebenfalls unterschiedliche Systeme: neben dem klassischen Windows-PC sowohl iOS- als auch Android-Geräte.

Dabei macht VisiWin 7 es dem Anwender leicht, die Applikationen zu erstellen. Er benötigt keine Programmierkenntnisse, sondern kann die Software parametrieren. So bietet VisiWin 7 bereits viele vorgefertigte Funktionen wie etwa das Alarmmanagement oder die Rezeptverwaltung, die durch das Einstellen bestimmter Parameter nur noch angepasst werden. Wem das nicht reicht, der kann die Programmierung mithilfe von Standardtechnologien wie HTML5, CSS und Javascript aber auch selbst übernehmen und die Software individuell erweitern.

Responsive Design leicht gemacht

Grundsätzlich unterstützt VisiWin 7 Responsive Design. Das bedeutet, dass sich die Visualisierung dem jeweiligen Endgerät anpasst. Die unterschiedlichen Ansichten lassen sich schon während der Parametrierung beziehungsweise Programmierung mithilfe des grafischen Editors simulieren. So kann der Ersteller der Visualisierung frühzeitig erkennen, wie die Oberfläche auf dem Smartphone oder im Webbrowser eines Laptops dargestellt wird.

Responsive Design ist eine wichtige Funktion, da der Endanwender stets die Nutzeroberfläche erhält, die für sein Gerät optimal ist. Doch beim Erstellen der Visualisierung, die Lenze für Buchhaus mithilfe des EASY UI Designers übernahm, erwies sich diese Funktion zunächst als Herausforderung. „Wir waren noch an die Vorgängerversion VisiWinNET Smart gewöhnt“, sagt Vollnhofer. Responsive Design verlange jedoch eine neue Denkweise. „Während beim klassischen Ansatz die Visualisierungsseiten mit absoluten Positionen der Bildschirmelemente aufgebaut werden, erfordert Responsive Design eine gewisse Dynamik.“

Dank des intuitiven Konzepts von VisiWin 7, das auch dem EASY UI Designer zugrunde liegt, konnte diese Herausforderung aber schnell bewältigt werden. „Das System übernimmt viele Aufgaben für den Anwender, wie die automatische Ausrichtung anhand der Display-Größe“, so Vollnhofer. „Man muss nicht wissen, wie man Responsive Design in HTML macht. Das nimmt einem der grafische Designer ab.“ Und der arbeitet nach dem Prinzip „What you see is what you get“.

Alle Beteiligten profitieren

So profitieren alle Beteiligten von dem neuen Gesamtsystem. Die Experten bei Lenze konnten mithilfe des intuitiven EASY UI Designers auf Basis von VisiWin 7 auf einfache Weise eine Maschinenvisualisierung für Buchhaus realisieren – ohne externe Unterstützung.

Im Setup für die Stapelverwaltung kann der Anwender je nach Größe der Fahrzeugplattform zwischen zehn und 20 Positionen für die Leitkegelstapel konfigurieren, hier sind es 17.

Der Endanwender im Lkw-Fahrerhaus hat die Möglichkeit, sein System dank einer übersichtlichen Nutzeroberfläche mit wenigen Klicks zu bedienen. So kann er zum Beispiel drei Abstände voreinstellen und zwischen diesen je nach Bedarf umschalten, oder vorgeben, auf welcher Seite die Kegel abgesetzt beziehungsweise eingesammelt werden sollen. Auf der Nutzeroberfläche hat er stets alle wichtigen Überwachungsgrößen wie Geschwindigkeit und Ladezustand der Systembatterie im Blick. Ebenso lässt sich die Anpassung – also das Teachen – der X-Cone-Lösung an die jeweiligen Gegebenheiten der unterschiedlichen Fahrzeuge per HMI einfach handhaben. Zusätzlich wurden zwei Kameras, die den Anwender unterstützen, direkt in die HTML5-basierte Visualisierung integriert.

Buchhaus kann seinen Kunden ein leistungsfähiges und modernes Gesamtsystem anbieten. Dieses lässt sich dank der schlanken Verkabelung nicht nur einfacher und kostengünstiger installieren – der webbasierte Ansatz sorgt zudem für mehr Flexibilität und für Unabhängigkeit bei der Hardware-Auswahl.

Fazit: Effizient und leicht zu serialisieren

X-Cone erledigt seinen Job nun um rund 25 Prozent effektiver und kann bis zu acht Leitkegel pro Minute absetzen bzw. einsammeln. Und Buchhaus profitiert noch in anderer Form: Projekte lassen sich jetzt schneller umsetzen. Grund dafür ist die zentrale Datenhaltung im c520 Controller, durch die sich die Daten einfach per SD-Karte duplizieren lassen. Auf diese Weise kann Buchhaus viele weitere Kunden mühelos mit seinem automatisierten Leitkegel-Management-System versorgen. Das steigert zwar nicht die Begeisterung der Autofahrer beim Anblick der rot-weißen Hütchen. Doch es trägt zur verbesserten Sicherheit auf der Straße bei.

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